Ratgeber zur Elektroinstallation: Kosten und praktische Tipps

Zu Beginn dieses Artikels möchten wir darauf hinweisen, dass Sie elektrische Probleme in Ihrem Zuhause nicht selber angehen, sondern immer eine Elektrofachkraft hinzuziehen sollten. Arbeiten an elektrischen Anlagen im spannungsfreien Zustand dürfen nur von Elektrofachkräften oder elektrotechnisch unterwiesenen Personen oder zumindest unter deren Aufsicht durchgeführt werden.

Überlassen Sie diese Arbeiten also ausgebildeten Elektrikern, damit alles normgerecht und betriebssicher ausgeführt wird. Die Kosten für die Leistungen eines Elektrikers hängen von der Art und Komplexität der Arbeiten ab. Im Folgenden beschreiben wir die infrage kommenden Leistungen genauer und geben Richtpreise zur Orientierung an.

Planung der Elektroinstallation

Bevor mit der Umsetzung von Elektroinstallationen begonnen werden kann, ist ein detaillierter Elektroinstallationsplan zu erstellen. Die Ausführungsplanung wird von einem Elektriker oder Fachplaner übernommen, doch als Bauherr sollten Sie zumindest einen einfachen Plan anfertigen, in dem Sie die Positionen von Steckdosen, Lichtschaltern und anderen Elementen einzeichnen.

Der Umfang der Elektroplanung hängt von den spezifischen Anforderungen ab. Bei der Planung ist vor allem der Bedarf des Haushalts zu beachten, also die Art und Anzahl der Stromverbraucher. Gleichzeitig ist sicherzustellen, dass sämtliche Elektroinstallationen funktionsfähig, betriebssicher und energieeffizient sind.

Aus Gründen der Sicherheit und Haftung dürfen Ausführungspläne für Elektroinstallationen ausschließlich von Fachleuten erstellt werden.

Wie viel kostet Elektroplanung? Zu einer umfangreichen Elektroplanung für einen Neubau oder eine Komplettsanierung gehört ein Ausführungsplan. Dieser enthält einen Grundriss mit eingezeichneter Beleuchtung, Telekommunikation usw., sowie Erdungs- und Schaltpläne, aber auch ein Material- und Leistungsverzeichnis. Bei anspruchsvollen Projekten kann die Planung mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Die Kosten betragen je nach Situation zwischen 500 und 2.000 €. Achten Sie beim Vergleichen der Angebote verschiedener Auftragnehmer nicht nur auf den Preis, da sich Fehler in diesem Bereich nur schwer und teuer beheben lassen.

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Bei der Ausführung wird zwischen Grob- und Feinmontage unterschieden. Als Grobmontage bezeichnet man die ersten Schritte der Elektroinstallation wie etwa das Verlegen von Leitungen und Kabeln (in Wänden, Decken oder Böden) sowie die Montage von Unterputzdosen, Installationsrohren und Kabelkanälen. Wenn der Innenausbau weitgehend abgeschlossen ist, erfolgt die Feinmontage, womit die Installation von Schaltern, Steckdosen, Leuchten und anderen sichtbaren Komponenten sowie das Anschließen von Verteilern, Sicherungen und anderen elektrischen Geräten samt abschließender Funktionsprüfung und Inbetriebnahme der Elektroinstallation gemeint ist.

Wie sollen die Steckdosen im Raum verteilt werden?

Die Anordnung der Steckdosen hängt von zwei Faktoren ab: der Position fester und eingebauter Elektrogeräte sowie der möglichen zukünftigen Art der Raumnutzung. Grundsätzlich wird dazu geraten, lieber zu viel als zu wenig Steckdosen einzuplanen, denn Mehrfachsteckdosen sind als Dauerlösung weder sicher noch ästhetisch. Es gibt mehrere Arten von Steckdosen.

In Küchenrückwänden, Arbeitsplatten und Raumecken werden Arbeitssteckdosen montiert, die speziell für den temporären Anschluss von Werkzeugen vorgesehen sind. Es gibt auch Servicesteckdosen mit einem Drehhebel, mithilfe dessen sich Stecker durch einen leichten Druck leichter aus der Steckdose lösen lassen. So lassen sich beispielsweise festsitzende Winkelstecker ohne Kraftaufwand herausziehen. Und falls Sie über Smart Home nachdenken, sollten Sie sich für smarte Steckdosen entscheiden, die per App oder Sprachbefehl steuerbar sind und effizientes Energiemanagement sowie Fernsteuerung erlauben.

Eine Besonderheit ist die dedizierte Schaltung, bei der ein bestimmter Stromkreis ausschließlich für ein einzelnes elektrisches Gerät (z. B. Wallbox, Waschmaschine und Trockner, Kühlschrank oder Alarmanlage) oder eine bestimmte Anwendung vorgesehen ist. Dieser Stromkreis ist nicht mit anderen Geräten oder Steckdosen verbunden und wird direkt über den Verteilerkasten abgesichert. Dezidierte Schaltung erforder mehr Aufwand bei der Installation als herkömmliche Steckdosen.

Geräte wie Saunaofen, Wallbox und manche Induktionskochfelder benötigen einen Starkstromanschluss, weshalb Sie sich bei der Planung auch über die Anzahl und Position von Starkstromsteckdosen (auch Kraft- oder Drehstromsteckdosen genannt) Gedanken machen müssen.

Wie viel kostet die Elektroinstallation? Die Grob- und Feininstallation in einem Neubau kostet zwischen 75 und 120 €/m². Bei einer Wohnfläche von 120 m² ergeben sich somit Gesamtkosten von etwa 9.000 bis 14.400 €.

Elektroservice

Für Geräte, die sich noch in der Garantiezeit befinden, ist es ratsam, den Hersteller oder eine autorisierte Servicestelle zu kontaktieren. Nach Ablauf der Garantie können Sie den Elektroservice Ihres Vertrauens damit beauftragen.

Elektrische Geräte zeigen nicht immer sofort offensichtliche Mängel. Ein Anzeichen für potenzielle Defekte kann jedoch ein gestiegener Stromverbrauch sein – insbesondere bei Großgeräten wie Waschmaschinen, Geschirrspülern, Warmwasserbereitern oder Kühlschränken. Die Fachkräfte der entsprechenden Services können diese Geräte überprüfen, Schwachstellen identifizieren und Reparaturen durchführen, um den Energieverbrauch wieder zu normalisieren und einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Die Kosten für einen Elektroservice hängen von der Art des Schadens und den Kosten der Ersatzteile ab.

Alarmanlage und Videoüberwachung

Bei Sicherheitsunternehmen beschäftigte Elektriker installieren auch Alarmanlagen und Videoüberwachungssysteme. Sicherheitssysteme wie Sirenen, Kameras und Bewegungsmelder sorgen für ein Gefühl der Sicherheit  eigenen Zuhause. Sie tragen zum Schutz von Personen und deren Eigentum bei und helfen, Einbrüche zu verhindern. Sicherheitssysteme können innerhalb oder außerhalb des Gebäudes in installiert werden und müssen an die Gebäudegröße sowie an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst sein.

Zur Auswahl stehen kabelgebundene und funkbetriebene Alarmanlagen. Kabelgebundene Systeme müssen bereits während der Hausplanung vorgesehen werden. Funk-Alarmanlagen lassen sich dagegen auch in Bestandsbauten, in denen keine Installationsleitungen für eine Alarmanlage vorhanden sind, schnell und einfach einbauen, ohne bohren und Wandschlitze stemmen zu müssen.

Manchmal wird die störungsfreie Verbindung zwischen der Einbruchmeldezentrale (Hauptkontrolleinheit der Alarmanlage) und den Sensoren als Vorteil der kabelgebundenen Variante angeführt. Doch mit moderner Funktechnik ist auch bei einer funkgesteuerten Anlage die Verbindung sehr stabil (außerdem informieren moderne Anlagen über Probleme mit der Funkstrecke).

Alarmanlagen werden meistens im Innenbereich des Hauses eingesetzt. Solche Anlagen werden vor allem zum nächtlichen Schutz und während der Abwesenheit der Eigentümer eingesetzt, um eventuelle Bewegung im Haus zu melden. Am wichtigsten ist Einbruchschutz im Erdgeschoß, wo sich Einbrecher am leichtesten Zutritt zum Haus verschaffen könnten. Bei eingefriedeten Grundstücken, die in der Abwesenheit der Besitzer nicht betreten werden dürfen, kommt auch äußerer Einbruchschutz infrage.

Wie viel kostet eine Alarmanlage? Die Kosten für Alarmsysteme variieren je nach Komplexität und Typ (Funksystem oder kabelgebunden), Qualität, Anzahl der Sensoren, Steuerungsmethode und Dienstleister. Der Einbau einer kabelgebundenen Alarmanlage mit Alarmzentrale, 12-Stunden-Notstromakku, einfacher Bedienung mit Ampel-System, Tür- und Fensterkontakten, zwei Bewegungsmeldern sowie einer Innen- und einer Außensirene, kostet zwischen 2.500 und 5.000 €. Ein einfacheres System mit Zentrale, Sirene, Kamera oder Bewegungsmelder, Tür- und Fensterkontakten kann auch etwas günstiger sein.

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Beleuchtung

Die Beleuchtung ist sowohl aus funktionaler als auch aus ästhetischer Sicht von entscheidender Bedeutung. Sie muss einerseits komfortables Arbeiten ermöglichen und andererseits zu einer angenehmen und gemütlichen Atmosphäre beitragen. Besonders dekorative Beleuchtung hat auch großen Einfluss auf den Eindruck, den die Räume bei Besuchern hinterlassen.

Die Beleuchtung muss bereits in die Hausplanung einfließen. Um die Leitungen reibungslos verlegen zu können, sollten die Art, Anzahl und die Position der verschiedenen Leuchten so früh wie möglich bestimmt werden. Unterschätzen Sie die Bedeutung der Lichtplanung nicht und lassen Sie am besten einen Beleuchtungsplan durch einen Experten erstellen.

Es gibt mehrere Beleuchtungsarten. Die Primärbeleuchtung wird üblicherweise als Allgemein- oder Grundbeleuchtung bezeichnet und meistens durch Deckenleuchten oder Strahler sichergestellt. Diese haben die Aufgabe, den Raum einheitlich und gleichmäßig zu erhellen. Leuchten wie Schreibtischlampen und Hängeleuchten über dem Essbereich zählen zur Zonenbeleuchtung, mit der einzelne Wohnbereiche bedarfsabhängig beleuchtet werden. Zur Akzentbeleuchtung zählen dagegen besondere Leuchtmittel, die etwa eine Vitrine oder ein Bild in Szene setzen.

Außerdem stehen unterschiedliche Leuchtmittel zur Verfügung. Seit Jahren erfreuen sich LED-Leuchten großer Beliebtheit. Diese sind in verschiedenen Formen erhältlich, z. B. als LED-Streifen, LED-Strahler und -Spots sowie LED-Deckenleuchten. Die Beliebtheit dieser Leuchten hat mehrere Gründe: Sie sind energieeffizient, haben eine hohe Lebensdauer und sind in einer Vielzahl von modernen Designs erhältlich. LED-Leuchten verbrauchen weniger Energie und sorgen für hochwertiges Licht. Bis zu 80 % der eingesetzten Energie werden in Licht umgewandelt und nur 20 % in Wärme. Zum Vergleich: Die alten Glühbirnen wandelten nur etwa 10 % der zugeführten Energie in Licht um und die restlichen 90 % in Wärme.

Die Lebensdauer von LED-Leuchten beträgt 15.000 bis 50.000 Betriebsstunden. Heutzutage wird LED-Beleuchtung in den unterschiedlichsten Lichtfarben angeboten. Neben dem kalten Weiß, das auf manche Menschen unattraktiv wirkt, steht auch warmes Weiß für eine gemütlichere Atmosphäre sowie eine Reihe anderer Lichtfarben zur Auswahl. Trotzdem bevorzugen manche die Kompaktleuchtstofflampe (Energiesparlampen) und Halogenlampen mit ihrem angenehmen Licht.

Wie viel kostet Beleuchtung? Die Kosten für die Montage der Beleuchtung hängen von den Eigenschaften der Leuchten ab bzw. davon, ob es sich um Aufputz- oder Unterputz-Leuchten handelt.

Außenbeleuchtung ist teurer, da sie zusätzlichen Wetterschutz benötigt. Überlassen Sie die Installation der Beleuchtung und Verkabelung einem Fachbetrieb mit Erfahrung und guten Referenzen. Die Lieferung und Installation der Beleuchtung in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus kostet meist zwischen 12 und 40 €/m².

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Smart Home System

Smart Home Systeme erfreuen sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Dabei handelt es sich um modernste Technologien, die eine umfassende Steuerung und Verwaltung verschiedener Funktionen im Haus ermöglichen, wie z. B. Steuerung des Sonnenschutzes, Heizungsregulierung, automatische Gartenbewässerung usw. Mit anderen Worten: Es handelt sich um eine Haushaltsautomatisierung mithilfe von Computerprogrammen und Apps (Internet der Dinge – IoT).

Mit einem Smart Home System können Sie alle mechanischen und elektronischen Funktionen in Ihrem Zuhause auch von unterwegs steuern.

Smart Home Systemen bieten enorm viele Nutzungsmöglichkeiten, die Ihr Leben leichter und gemütlicher machen. So können Sie z. B. die Heizung oder die Klimaanlage eine halbe Stunde vor der Rückkehr von der Arbeit einschalten. Auf die gleiche Weise können Sie den Sonnenschutz herunter- und hochfahren. Eine zukunftsweisende Lösung ist auch der Smart Garten, in dem unterschiedliche Systeme wie Bewässerung, Mähroboter, Beleuchtung oder Teichpumpe etwa aus dem Urlaub per Smartphone gesteuert werden können.

Ein Smart Home System erhöht nicht nur den Wohnkomfort, sondern ermöglicht auch die Rationalisierung des Energieverbrauchs durch die Steuerung von Systemen wie Heizung und Kühlung.

Darüber hinaus steigert das Vorhandensein eines Smart Home Systems den Immobilienwert.

Wie viel kostet ein Smart Home System? Die Kosten für Smart Installationen hängen von der Art des Systems und der Größe des Hauses ab. Im Preis sind nicht nur smarte Installationen enthalten, sondern auch Anlagen und speziell entworfene Möbel sowie Einrichtungsgegenstände, die für das einwandfreie Funktionieren des intelligenten Zuhauses benötigt werden. Die Kosten für den Einbau eines Smart Home Systems, mit dem Sie verschiedene Funktionen wie Beleuchtung, Sonnenschutz, Klimaanlage, Heizung und Alarmsystem steuern können, liegen bei 5.000 bis 12.000 €.

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Zusammenfassung der Richtpreise für die Leistungen von Elektrikern:

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