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1. Dachbodendämmung: Dämmung der obersten Geschoßdecke
In Häusern, in denen das Dachgeschoß nicht als Wohnraum genutzt wird, werden häufig nicht die Dachschrägen, sondern die oberste Geschoßdecke gedämmt. Als Dämmstoff werden in der Regel 20 bis 30 cm starke Dämmplatten aus Mineralwolle (Stein- oder Glaswolle) mit einer Wärmeleitfähigkeit zwischen λ = 0,032 und 0,038 W/mK verwendet. Um effiziente Dämmung zu gewährleisten und Wärmebrücken zu vermeiden, werden die Platten zweilagig mit Fugenversatz verlegt.
2. Begehbare Dachbodendämmung
Falls die Dachbodendämmung vollflächig oder teilweise begehbar sein soll, kommen druckfeste Dämmplatten aus Mineralwolle zum Einsatz. Je nach Anforderung werden druckfeste Dämmplatten für beide Plattenlagen oder nur für die obere Lage verwendet. Dämmplatten für den nicht begehbaren Teil der Dämmschicht haben ein spezifisches Gewicht von 50 bis 80 kg/m³, druckfeste Platten für den begehbaren Teil wiegen dagegen 80 bis 120 kg/m³. Direkt auf die kompakten, druckfesten Dämmplatten können OSB- oder Spanplatten verlegt werden. Weichere Platten erfordern dagegen eine Unterkonstruktion für den Gehbelag.
3. Dachschrägendämmung - Dachaufbau
Bei einem Dachgeschoßausbau müssen die Dachschrägen gedämmt werden. Um die Dachschrägendämmung besser verstehen zu können, sollten wir uns zuerst ansehen, wie Steildächer aufgebaut sind. So folgen die Dachschichten von innen nach außen aufeinander:
- Innenverkleidung aus Holzwerkstoff- oder Gipskartonplatten
- Dampfsperre/Dampfbremse aus dicken Kunststoff- oder Aluminiumfolien
- Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle, Styropor oder Polyurethan
- Belüftungshohlraum (beim Kaltdach)
- Unterspannbahn aus Kunststofffaserbahnen
- Dachlattung (Konter- und Traglattung) und Eindeckung
Dieser Dachaufbau kann durch eine Aufsparrendämmung (beim Warmdach) und/oder eine Untersparrendämmung ergänzt werden.
4. Dach von außen dämmen: Aufsparrendämmung
Wenn das Dach von außen gedämmt wird, werden die Dämmplatten vollflächig auf den Sparren befestigt. Diese Aufsparrendämmung (manchmal auch Aufdachdämmung genannt) ist die effektivste Methode der Steildachdämmung und bietet hervorragenden Wärme-, Schall- und Brandschutz. Schon mit der Aufsparrendämmung allein lassen sich sehr gute Dämmwerte erreichen, doch am sinnvollsten ist die Kombination mit der Zwischensparrendämmung. Beim nachträglichen Einbau der Aufsparrendämmung muss die Innenverkleidung nicht entfernt werden, weshalb Sie während der gesamten Dauer der Arbeiten in der Dachgeschoßwohnung wohnen können.
Durch die Aufsparrendämmung geht kein Raum im Inneren des Dachgeschoßes verloren und die lichte Höhe der Wohnung wird nicht beeinträchtigt. Außerdem ist diese Dämmmethode auch für Sichtdachstühle gut geeignet.
Die Nachteile der Aufsparrendämmung sind die Notwendigkeit, das Dach neu zu decken und die damit verbundenen hohen Kosten.
5. Montage der Aufsparrendämmung
5.1 Eindeckung und Dachlattung entfernen
Da die Aufsparrendämmung direkt auf den Dachsparren angebracht wird, müssen zuerst die Dachschichten oberhalb der Sparren (Eindeckung und Dachlattung) entfernt werden. Daher ist es am sinnvollsten, die Aufsparrendämmung im Zuge einer kompletten Dachsanierung anzubringen.
5.2 Dachschalung anbringen
Für die Aufsparrendämmung kommen unterschiedliche Dämmstoffe wie Mineralwolle, Holzfaser, Polyurethan und Polystyrol infrage. Falls biegsame Dämmmatten aus Mineralwolle verwendet werden, muss zunächst eine Dachschalung aus OSB-Platten auf den Sparren angebracht werden, damit sich die Matten nicht durchbiegen. Bei Hartschaumplatten ist eine Dachschalung unnötig.
5.3 Dämmplatten anbringen
Bevor die Dämmplatten verlegt werden, wird eine Dampfbremsfolie ausgelegt und anschließend die Dachtraufe verschalt, damit der Dämmstoff nicht nach unten abrutscht. Die Dämmplatten oder -matten werden im Querformat von unten nach oben verlegt. Die meisten Dämmplatten sind mit einem Nut-Feder-System ausgestattet, um das Risiko von Wärmebrücken an den Plattenstößen zu minimieren.
5.4 Unterspannbahn und Eindeckung verlegen
Manche Dämmplatten verfügen über eine integrierte Unterdeckbahn, die das Verlegen einer Unterspannbahn überflüssig macht. Falls Dämmplatten ohne Unterdeckbahn oder weiche Dämmmatten verwendet werden, muss jedoch eine diffusionsoffene Unterspannbahn auf die Aufsparrendämmung verlegt werden. Darauf folgen die Dachlattung und die Eindeckung.
6. Dach von innen dämmen: Untersparrendämmung
6.1 Die Untersparrendämmung ist weniger effizient
Wenn das Dach von innen, also vom Wohnraum aus gedämmt wird, werden die Dämmplatten an der Unterseite der Dachsparren befestigt. Die Dämmung wird unterhalb der Dampfsperre angebracht, sodass die Dampfsperre zwischen Unter- und Zwischensparrendämmung liegt. Die Untersparrendämmung ist weniger effizient als die Auf- und Zwischensparrendämmung, lässt sich aber sehr gut mit der Zwischensparrendämmung kombinieren. Häufig wird sie als ergänzende Maßnahme zur Bekämpfung von Wärmebrücken und zum Erreichen der vorgeschriebenen Mindeststandards in Altbauten angewandt. Außerdem dient sie als zusätzliche Installationsebene.
6.2 Vor- und Nachteile der Untersparrendämmung
Weil bei der Untersparrendämmung die Dämmplatten unterhalb der Sparren angebracht werden, gehen bei dieser Dämmmethode etwas Wohnraum und lichte Höhe in der Wohnung verloren. Aus demselben Grund ist die Untersparrendämmung für Sichtdachstühle nicht geeignet, da lediglich eventuell vorhandene Kehlbalken sichtbar bleiben können. Außerdem kann man während der Arbeiten nicht in der Dachgeschoßwohnung wohnen.
Die Vorteile der Untersparrendämmung sind die niedrigen Kosten und die einfache Ausführung.
Normalerweise ist es viel günstiger, Zwischen- und Untersparrendämmung zu kombinieren, als eine Aufsparrendämmung anzubringen. Dies liegt vor allem daran, dass das Dach nicht abgedeckt werden muss. Wenn die Dacheindeckung erst ein paar Jahre alt ist und ihren Zweck einwandfrei erfüllt, sollte man sie besser nicht entfernen. Zwar lassen sich auch bei der Aufsparrendämmung die Dachziegel wiederverwenden, doch der Arbeitsaufwand für das Entfernen der Eindeckung und Dachlattung ist viel größer als der Aufwand für die Untersparrendämmung.