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1. Zwischensparrendämmung: die klassische Form der Dachdämmung
Wenn ein Dachbogeschoss zu einer Dachgeschosswohnung bzw. Mansarde ausgebaut wird, müssen die Dachschrägen gedämmt werden, denn bei einer Dachbodendämmung (Dämmung der obersten Geschossdecke) bleibt das Dachgeschoss natürlich kalt. Die meisten Häuser besitzen ein Steildach (überwiegend Satteldach oder Walmdach) mit hölzernem Dachstuhl. Steildachdämmung kann als Aufsparrendämmung, Untersparrendämmung oder Zwischensparrendämmung ausgeführt werden (diese drei Dämmvarianten lassen sich teilweise auch kombinieren). Die klassische Form der Dachdämmung ist allerdings die Zwischensparrendämmung. Dazu werden in der Regel Dämmplatten oder Klemmfilze aus Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle) eingesetzt. Zum typischen Aufbau einer Zwischensparrendämmung gehören neben dem Dämmstoff auch eine Dampfbremse und oftmals eine Unterdeckbahn. Besonders wichtig ist, dass der Einbau der Dämmung wärmebrückenfrei erfolgt (die Dämmung muss sehr dicht an den Sparren anliegen, was unter anderem durch die Anwendung von Dämmkeilen gewährleistet werden kann). Die Dämmstärke wird durch die Stärke der vorhandenen Dachsparren begrenzt.
1. Zwischensparrendämmung lässt sich am leichtesten mit Dämmstoff-Rollen einbauen. Der Klemmfilz aus Glas- oder Steinwolle wird einfach passgenau zugeschnitten und zwischen den Sparren eingesetzt. Dabei wird der Klemmfilz so zugeschnitten, dass die Matten etwas breiter sind als der Sparrenabstand (meist etwa 4 cm breiter). Beim Einklemmen des Dämmstoffs zwischen die Sparren ist darauf zu achten, dass nirgendwo Ritzen entstehen, da diese später als Wärmebrücken wirken würden. Der Dämmstoff darf auch nicht zu sehr zusammengedrückt werden, denn das würde seine Dämmwirkung beeinträchtigen.
2. Vor allem in Altbauten sind die Dachsparren oft nur 10 bis 16 cm stark, was nicht ausreicht, um allein durch Zwischensparrendämmung die geltenden Erfordernisse an die Energieeffizienz erfüllen zu können. Deshalb wird zusätzlich auch Untersparrendämmung angebracht. Dazu wird eine Unterkonstruktion aus Holzlatten oder metallenen C-Profilen angebracht. Diese werden quer zu den Sparren verlegt und auf diese aufgenagelt oder aufgeschraubt. Auch hier müssen die Dämmstoffplatten etwas breiter sein als die Abstände zwischen den Latten der Unterkonstruktion (meist etwa 1 cm breiter), damit sie fest sitzen und nicht verrutschen.
3. Der letzte wichtige Schritt besteht im Anbringen der Dampfsperre. Der Dämmstoff muss nämlich gegen Feuchtigkeit aus der warmen Raumluft geschützt werden, weil diese seine Dämmwirkung beeinträchtigen und Schimmelbildung begünstigen würde. Umgangssprachlich werden die Begriffe Dampfsperre und Dampfbremse als Synonyme verwendet, doch es besteht ein Unterschied: Eine Dampfsperre ist vollkommen feuchtigkeitsundurchlässig, während eine Dampfbremse eine minimale Dampfdiffusion zulässt. In den meisten Fällen kommen Polyethylen-Folien und andere Kunststofffolien zum Einsatz.
4. Abschließend werden die Dachschrägen mit Trockenbauplatten (meist Gipskartonplatten) ein- oder zweilagig verkleidet. Die Platten werden verspachtelt und abgeschliffen, um sie für das Streichen oder Tapezieren vorzubereiten.
2. Einblasdämmung mit Zelluloseflocken und anderen Einblasdämmstoffen
Gesteigertes Umweltbewusstsein und technologischer Fortschritt haben dazu geführt, dass Einblasdämmung immer häufiger eingesetzt wird. Als Einblasdämmstoffe werden Holzfaser, Zelluloseflocken aus Altpapier oder Wiesengras, Mineralwolle (Stein- oder Glaswolle), Perlit-Polyurethan (PUR-Granulat) oder EPS-Granulat (expandiertes Polystyrol) verwendet. Am bekanntesten ist Einblasdämmung mit Zelluloseflocken, doch aus Gründen des Brandschutzes wird immer häufiger Mineralwolle verwendet. Fachunternehmen für Einblasdämmung erklären ihren Kunden in einem Beratungsgespräch, welcher Dämmstoff für ihr Gebäude am geeignetsten wäre.
3. Einblasdämmung beim Steildach
Einblasdämmung ist im gesamten Dachbereich einsetzbar, egal ob es sich um einen ausgebauten oder nicht ausgebauten Dachboden handelt. Sie kann zur Dachschrägendämmung, Dämmung der obersten Geschossdecke sowie zur Drempeldämmung eingesetzt werden. Einblasdämmung bietet viele Vorteile: die Dämmung ist fugenlos, gleichmäßig und schwachstellenfrei (keine Wärmebrücken, luftdurchlässige Bauteilanschlüsse usw.); aufwändige Umbauarbeiten am Gebäude sind nicht notwendig; die Ausführung verläuft zügig und ist kosteneffizient. Auftragnehmer für Einblasdämmung finden Sie auf Daibau.at.
4. Einblasdämmung: Ausführung
Bei der Einblasdämmung kommen Einblasmaschinen zum Einsatz, die den Dämmstoff in Stücke brechen und auflockern. Über einen Schlauch wird der Dämmstoff entweder in Bauteile eingeblasen oder auf den Boden bzw. die oberste Geschossdecke aufgeblasen (Aufblasdämmung). Der Dämmstoff verteilt und verdichtet sich durch den beim Ein- oder Aufblasen entstehenden Druck. Wenn Dachschrägen mit Dämmplatten gedämmt werden, treten viele Schwierigkeiten auf. Krumme Sparren mit unregelmäßigen Abständen dazwischen machen das Zuschneiden der Dämmplatten sehr schwer und auch an den Plattenstößen können Wärmebrücken entstehen. Bei der Einblasdämmung bestehen diese Probleme nicht. Bei der Dachschrägendämmung kommt entweder die Hartfaserplatten- oder die Dämmsackmethode zum Einsatz, während die Einblasdämmung der obersten Geschossdecke begehbar oder unbegehbar ausgeführt werden kann. Und falls ein ungenutzter Drempel vorliegt (etwa, weil eine zu niedrige und daher unpraktische Kniestockhöhe durch eine Trockenbauwand erhöht wurde), können durch Einblasdämmung Heizenergieverluste und Feuchteschäden durch Kondenswasser vermieden werden.