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    Bauthermografie: Thermografie im Gebäudebereich

    Thermografie ist ein berührungsloses Prüfverfahren, bei dem mithilfe einer Wärmebildkamera die Oberflächentemperatur von Objekten ermittelt wird. Zu den wichtigsten Anwendungsbereichen für Thermografie zählt das Bauwesen, wo sich mit dieser Methode unterschiedliche Baumängel und Schwachstellen in der thermischen Gebäudehülle ermitteln lassen. Bauthermografie kommt beispielsweise vor und nach Sanierungsvorhaben, bei Feuchtigkeits- oder Schimmelproblemen sowie beim Kauf oder Verkauf von Immobilien zum Einsatz.
    Fachartikel 64
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    1. Bauthermografie

    1.1 Was ist Thermografie?

    Thermografie ist ein berührungsloses Prüfverfahren, mit dem die Intensität der Infrarotstrahlung, die von einem Punkt ausgeht, gemessen und als Grundlage zur Errechnung der Temperatur genutzt wird. Dabei werden mithilfe einer Wärmebildkamera Wärmebilder erstellt, an denen unterschiedliche Oberflächentemperaturen durch verschiedene Färbungen dargestellt sind. Zu den wichtigsten Anwendungsbereichen für Thermografie zählt das Bauwesen, wo Thermografie als zerstörungsfreie Untersuchungsmethode angewandt wird, um die Gebäudehülle energetisch zu bewerten. Man spricht von Bauthermografie.

    1.2 Welche Mängel lassen sich mit der Wärmebildkamera aufdecken?

    Die wichtigste Aufgabe von Bauthermografie ist die Ortung von Wärmebrücken und Luftleckagen. Mit der Wärmebildkamera wird vor allem der Zustand der Wärmedämmung von Wohn- und Industriegebäuden bestimmt. So lassen sich beispielsweise Dämmfehler lokalisieren und die Ursachen für Feuchteschäden ermitteln. Zudem lassen sich mit Bauthermografie Leckagen von defekten Heizleitungen oder Wasserleitungen in der Wand oder im Boden verorten. Auch verdeckte Konstruktionselemente wie Anker, Fachwerk oder Hohlräume lassen sich mit dieser Methode aufspüren. Genauso können Leitungen und andere Elemente der technischen Gebäudeausstattung im Boden oder in der Wand präzise lokalisiert werden. Nicht zuletzt werden mit der Wärmebildkamera Fenster und Türen auf ihre Luftdichtigkeit überprüft.

    2. Wann ist es Zeit für eine Untersuchung mit der Wärmebildkamera?

    Grundsätzlich ist es empfehlenswert, vor einem Immobilienkauf, nach Errichtung eines Neubaus sowie vor und nach einer thermischen Gebäudesanierung eine Untersuchung mit der Wärmebildkamera durchführen zu lassen.

    2.1 Thermografie vor dem Immobilienkauf

    Wenn Sie den Kauf einer Immobilie planen, empfiehlt es sich auf jeden Fall, vorab eine Untersuchung mit der Wärmebildkamera durchführen zu lassen. Auf diese Weise lassen sich eventuelle Mängel, wie beispielsweise Schwachpunkte in der thermischen Gebäudehülle oder Feuchteschäden, rechtzeitig erkennen. Insbesondere vor dem Kauf eines Niedrigstenergie- oder Passivhauses sollten Sie sich mithilfe von Thermografie überzeugen, ob das Gebäude wirklich dem geltenden Standard entspricht.

    Auf diese Weise können Sie den tatsächlichen Zustand des Gebäudes frühzeitig erkennen und einen Preisnachlass fordern oder von einem nicht lohnenswerten Kauf zurücktreten.

    2.2 Thermografie während des Hausbaus

    Leider treten bei Bauvorhaben immer wieder Baumängel oder Bauschäden auf, die sich auf die Energieeffizienz des fertigen Bauwerks auswirken. Die größten Risiken bestehen bei der Herstellung von Balkonen und anderen auskragenden Bauteile sowie bei der Herstellung der Gebäudedämmung. Bauthermografie bietet die Möglichkeit, eventuelle Mängel bereits während des Bauprozesses zu erkennen, um sie umgehend beheben zu können. So lassen sich Kosten und Nerven sparen.

    2.3 Thermografie bei der Sanierung eines Bestandsbaus

    Durch eine Untersuchung mit der Wärmebildkamera lassen sich die Schwachpunkte in der thermischen Gebäudehülle eines Bestandsbaus und damit der Sanierungsbedarf klar erkennen. Deshalb können die konkreten Sanierungsmaßnahmen besser geplant werden. Nach der thermischen Sanierung können Sie Thermografie einsetzen, um die Effizienz der Sanierung zu beurteilen.

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    Die Wärmebildkamera ist das Hauptwerkzeug bei der thermografischen Untersuchung von Gebäuden.

    3. Ablauf einer Untersuchung mit der Wärmebildkamera

    Die thermografische Untersuchung eines Gebäudes umfasst eine vorbeugende Überprüfung der Elektroleitungen und -geräte sowie eine Überprüfung der Gebäudehülle.

    3.1 Überprüfung der Elektroinstallation

    Mit der Wärmebildkamera kann eine Überprüfung aller elektrischen Anlagen im Gebäude durchgeführt werden. Wichtig ist, dass die Anlagen und Geräte während der Überprüfung in Betrieb sind und sich zwischen ihnen und der Wärmebildkamera keine Hindernisse befinden. Im Zuge der thermografischen Untersuchung werden eventuell vorhandene Anomalien präzise lokalisiert und es wird gemessen, welche Temperaturen an den kritischen Stellen entstehen.

    3.2 Überprüfung der Gebäudehülle

    Die Überprüfung der Gebäudehülle kann von außen, von innen oder von beiden Seiten des Gebäudes erfolgen. Von außen werden alle sichtbaren Außenflächen der Gebäudefassade und von innen alle Innenflächen der Gebäudehülle überprüft. Basierend auf den Ergebnissen der Messungen ist es möglich, Wärmelecks, Kondenswasserbildung und Schimmelbefall zu verorten. Das Ergebnis der thermografischen Untersuchung des Gebäudes ist die Darstellung und Bestimmung aller, in wärmetechnischer Hinsicht auffallenden Flächen.

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    Mithilfe von Thermografie lassen sich Wärmebrücken gut erkennen.

    4. Wie viel kostet eine Untersuchung mit der Wärmebildkamera?

    Thermografie ist ein bildgebendes Verfahren, deshalb hängen die Kosten einer Untersuchung mit der Wärmebildkamera vor allem von der Anzahl der Wärmebilder, aber auch von der Gebäudegröße und dem Auftragnehmer ab. In der Regel kostet die Untersuchung eines Einfamilienhauses zwischen 100 und 500 €. Bei sehr günstigen Angeboten am unteren Ende der Preisspanne ist der Leistungsumfang gering und es wird meist nur eine Außenthermografie und keine Innenthermografie durchgeführt. Um wirklich brauchbare Ergebnisse zu erhalten, sollten Sie also nicht nur auf den Preis achten.

    Autor: Daibau Magazin

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