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    Ein Haus wie eine Yacht | Backraum Architektur

    Bereits die ersten Bewohner der Kleingartensiedlung am Donau-Altarm haben sich bei der Gestaltung ihrer Badehütten kreativ entfaltet, sodass sich Besucher an Pans Nimmerland oder auch an kalifornische Strandhütten erinnert fühlen. An diese Tradition knüpfte auch das Architekturbüro Backraum Architektur an, als es den Zubau für eine dieser Holzhütten, die ursprünglich als „Piratenschiff“ bekannt war, wie eine Yacht gestaltete. Das Gebäude ist sowohl optisch ansprechend als auch nachhaltig konzipiert.

    In unserem Magazin haben wir bereits über ein Projekt des Architekturbüros Backraum Architektur berichtet (Black Beauty). Dieses Mal möchten wir Ihnen den Zubau für eine Badehütte vorstellen, der wie eine Yacht gestaltet wurde.

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    Bullaugen, Terrassen und Balkone machen auch aus dem Haus ein einzigartiges, phantasievolles Bauwerk. (Foto: Christoph Panzer)

    Wer sagt eigentlich, dass ein Haus vorgegebenen Konventionen entsprechen muss? Dass ein Wohnhaus so aussehen sollte „wie ein Wohnhaus“ und eine Badehütte eben „wie eine Badehütte“? Erfrischend, wenn man auf Architektur trifft, bei der „Kreativität“ und „Individualität“ nicht bedeuten, dass man einfach nur ein bisschen mit Innenfarben herumexperimentiert hat. In der Kleingartensiedlung am Donau-Altarm im niederösterreichischen Greifenstein war dies immer schon der Fall. Bereits die ersten Bewohner der Siedlung in den 1920er bis 60er Jahren haben sich bei der Gestaltung ihrer Badehütten kreativ entfaltet, Besucher fühlen sich an Peter Pans Nimmerland oder auch Strandhütten an der kalifornischen Küste erinnert. Das ist es auch, was der Siedlung ihren besonderen Charme verleiht. Mit seinem Zubau für eine dieser Holzhütten wollte Backraum Architektur diesem Stil gerecht werden.

    Über viele Jahre war eine Piratenflagge am Dach der Hütte gehisst. Logischerweise wurde der Zubau dann ebenfalls als Schiff konzipiert, nicht als Kutter, so wie der Bestand, sondern modern, zeitgemäß als Yacht.

    Die „Yacht“ präsentiert sich in strahlendem Weiß. Mit ihrer charakteristischen Form ist sie schon von Weitem zu erkennen. Bullaugen, Terrassen und Balkone machen auch aus ihr ein einzigartiges, phantasievolles Bauwerk. Natürlich hat auch der Rauchfang die Form und Farbe eines Schiffsschornsteins. Schon beim Anblick kommt Urlaubsstimmung auf.

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    Die Innenräume sind hell und ansprechend gestaltet. (Foto: Christoph Panzer)

    Aus seiner Form ergab sich aber auch die Hauptschwierigkeit beim Bau des Hauses. Diese bestand in der Anlieferung der Dachelemente, da die Zufahrtsmöglichkeiten mehr als begrenzt sind. Trotzdem gelang es, das für die Auskragung notwendige, 12,5 m lange Bauteil in einem Stück anzuliefern.

    Zu den auffälligsten Merkmalen des Hauses zählen seine großzügigen Terrassen, die mit Thermoesche verkleidet sind. Echte Bootsdecks werden bevorzugt aus Teakholz hergestellt, da dieses Tropenholz besonders widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse, Verrottung und Insektenbefall ist. Dank Wärmebehandlung lassen sich jedoch die technischen Eigenschaften unserer heimischen Holzarten enorm verbessern und Thermoesche ist ein hervorragendes Material, das im Terrassenbau häufig zum Einsatz kommt. Zudem schafft die Verwendung von heimischen Materialien Arbeitsplätze und kurze Transportwege (weniger CO₂-Ausstoß). Dies passt zum Leitbild des Architekturbüros, in dem Ökologie und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen.

    Für die Fassade des Holzhauses wurde herkömmliches Fichtenholz verwendet, das mit einer diffusionsoffenen Lasur behandelt worden war. Der Fußboden im Haus besteht aus geseiftem Parkett. Durch das Sättigen der Holzoberfläche durch mehrmaliges Auftragen einer Seifenlösung bleibt das Holz elastisch und erhält eine ansprechende Optik. Außerdem ist es leicht zu reinigen und auch baubiologisch empfehlenswert, da bei der Seifenbehandlung vollständig auf die Verwendung von Lösemitteln verzichtet wird.

    Projekt:

    Name des Projektes: Haus W
    Architektur, Interieur, Außengestaltung: Backraum Architektur
    Fotografie: Christoph Panzer
    Planungsjahr: 2021
    Ausführungsjahr: 2022
    Gebäudegröße: 94 m² Wohnnutzfläche
    Stockwerke: 2
    Grundstücksgröße: 600 m²

    Auftragnehmer:

    Parkettböden: mafi Naturholzboden GmbH

    mafi produziert hochqualitative und 100% ökologische Holzprodukte für den Innenbereich. Ihre Naturholzböden, -wände, -decken, Treppen oder Platten zur Weiterverarbeitung, basieren allesamt auf den drei Grundprinzipien: stabil, natürlich, gesund. Sie setzen auf eine einzigartige Kombination aus unverfälschten Holzoberflächen, formstabilen Vollholzaufbauten und verzichten dabei gleichzeitig auf chemische Zusatzstoffe.

    Über 100 Jahre Erfahrung in der verantwortungsvollen und nachhaltigen Holzverarbeitung prägen bis heute ihre tägliche Arbeit im Familienunternehmen mafi, in Schneegattern, Österreich. Sie verstehen Nachhaltigkeit als den einzigen Weg für ein zukunftsorientiertes Leben und Wirtschaften. Daher stellen sie Nachhaltigkeit in das Zentrum ihrer Philosophie. Deshalb verarbeiten sie den gesamten Baum, setzen auf Reparieren statt Austauschen, fertigen langlebige Produkte und erschaffen

    ihre Designs stets aus der Natürlichkeit des Holzes.

    Pläne

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    Haus W, Ansichten (Pläne: Backraum Architektur)
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    Haus W, Pläne (Pläne: Backraum Architektur)

    Galerie

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    Das Haus befindet sich in einer Kleingartensiedlung am Donau-Altarm in Greifenstein. (Foto: Christoph Panzer)
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    Dank seiner Form ist das Haus W schon von Weitem erkennbar. (Foto: Christoph Panzer)
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    Auch der Innenraum ist vom Yacht-Flair geprägt. (Foto: Christoph Panzer)
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    Badezimmer mit Bullauge. (Foto: Christoph Panzer)
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    Trendige schwarze Armaturen. (Foto: Christoph Panzer)
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    Kinderzimmer im Haus W. (Foto: Christoph Panzer)
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    Hängender Kamin im zweiten Obergeschoß. (Foto: Christoph Panzer)
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    Das oberste Deck der „Yacht“. (Foto: Christoph Panzer)

    * Titelfoto: Christoph Panzer

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    Autor: Daibau Magazin

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