Im Beitrag:
1. Wie wählt man den geeignetsten Terrassenbelag aus?
Der Terrassenbelag spielt eine entscheidende Rolle für den Komfort auf der Terrasse. Er muss nicht nur optisch ansprechend sein und zum Gesamtbild der Terrasse passen, sondern auch praktische Anforderungen hinsichtlich Haltbarkeit, Witterungsbeständigkeit und Pflegeleichtigkeit erfüllen.
Wenn Sie einen Neubau planen, sollten Sie sich bei der Wahl des Terrassenbelags von Ihrem Architekten beraten lassen. Zur Auswahl steht eine breite Palette an Terrassenbelägen aus unterschiedlichen Materialien (Echtholz, WPC, Feinsteinzeug, Naturstein usw.) mit jeweils eigenen Stärken und Schwächen. Deshalb sollten Sie sich auch bei der Suche nach einem neuen Belag für eine bestehende Terrasse fachmännischen Rat holen.
Besonders beliebt sind Terrassenbeläge aus Holz, da sie die Terrasse warm und wohnlich machen. Bei der Wahl des Terrassenholzes kommt es darauf an, verschiedene Aspekte wie Preis, Haltbarkeit, Pflegeleichtigkeit und Umweltverträglichkeit in Erwägung zu ziehen.
2. Terrassenholz
Ein Terrassenbelag aus Holz trägt viel zu einem warmen, wohnlichen und natürlichen Ambiente auf Ihrer Terrasse bei. Die klassische Schönheit des Holzes passt zu jedem Stil und kommt niemals aus der Mode. Der Pflegeaufwand ist überschaubar und hängt hauptsächlich davon ab, ob Sie die ursprüngliche Holzfarbe länger erhalten oder das Holz natürlich vergrauen lassen wollen. Für den Terrassenbau sind unterschiedliche Hölzer geeignet: Harthölzer (z. B. Bambus und Bangkirai), Nadelhölzer (z. B. Lärche und Douglasie), holzähnliche Werkstoffe (meist WPC) sowie wärmebehandeltes Thermoholz.
Zu den besonders geschätzten Hölzern gehören Tropenhölzer wie Teak und Ipe. Die Verwendung von Tropenholz steht bei manchen Menschen in Verruf, da sie mit Raubbau in den tropischen Regenwäldern in Verbindung gebracht wird. Auf dem österreichischen Markt darf jedoch ausschließlich Holz aus legaler und nachhaltiger Holzernte verkauft werden. Holz aus nachhaltigem Anbau erkennen Sie an dem FSC-Zertifikat (Forest Stewardshop Council).
Die Hauptvorteile von Terrassenholz sind folgende:
- Natürliche und attraktive Optik
- Hohe Flexibilität hinsichtlich der Gestaltung
- Einfache Montage und Pflege
2.1 Lärchenholz
Lärche zählt zu den haltbarsten und witterungsbeständigsten Holzarten, weshalb Terrassendielen aus Lärchenholz manchmal sogar unbehandelt verlegt werden. Um die Lebensdauer des Terrassenholzes zu verlängern, sollte das Holz dennoch mit einer entsprechenden Beschichtung (Holzöl, Lasur) behandelt werden.
2.2 Padoukholz
Das auch als Afrikanisches Korallenholz bezeichnete Padoukholz stellt einen guten Kompromiss zwischen Qualität und Preis dar und gewinnt zunehmend an Beliebtheit. Padouk ist ein sehr hartes Edelholz, das mit seiner intensiven, rot-violetten Farbe viele Holzliebhaber für sich einnimmt. Um seine interessante Optik vor dem Verblassen zu schützen, muss das Terrassenholz mit Lichtschutzpigmenten oberflächenbehandelt werden.
2.3 Teakholz
Teakholz ist sehr hart und extrem widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse wie Hitze oder Kälte. Es ist abriebfest, säureresistent und wasserabweisend und obendrein auch noch besonders resistent gegenüber Pilzen, Insekten und Chemikalien. Die Farbtöne reichen von einem mittleren Braun bis hin zu einem Goldbraunton. Seine Maserung ist gleichmäßig und optisch sehr ansprechend.
Die Hauptvorteile von Terrassenbelägen aus Teakholz sind folgende:
- Lange Lebenddauer
- Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse und Schädlinge
- Ansprechende Optik
2.4 Ipeholz
Das aus Südamerika stammende Ipeholz ist außerordentlich hart, schwer und von hoher Qualität. Ipe gilt als das einzige Terrassenholz, das sich in Bezug auf Formstabilität und Splitterrisiko mit den hervorragenden Eigenschaften von Teakholz messen kann. Zu den Merkmalen von Ipe gehört auch das breite Farbspektrum, das von Hellbraun über Gelblich-Grün bis hin zu Dunkeloliv reicht. Mit den Jahren dunkelt das Holz zu einem dunkleren Braun nach.
2.5 Bangkiraiholz
Bangkirai kommt aus Südostasien und ist ein sehr bekanntes Holz, das gerne im Terrassenbau eingesetzt wird. Bangkiraiholz gilt als zuverlässiges Mittelklasse-Produkt mit einem günstigen Verhältnis zwischen Preis und Qualität. Dieses Terrassenholz weist rote bis rotbraune Farbtöne und eine gleichmäßige Oberfläche mit sehr wenig Astlöchern und Harzausbildungen auf.
2.6 Kempasholz
Kempas ist ein Tropenholz, das mit Bangkirai verglichen wird. Das Farbspektrum reicht von einem goldenen Rotton bis zu einem dunklen Orange. Kempas zählt zu den günstigsten Harthölzern am Markt, lässt sich jedoch schwer bearbeiten.
2.7 Bambus
Obwohl Bambus botanisch gesehen gar kein Holz ist, sondern zu den verholzten Gräsern zählt, übertrifft er in seinen technischen Eigenschaften etliche Hölzer. Richtig getrocknet und verarbeitet ist Bambus überraschend hart, langlebig und widerstandsfähig. Bambusdielen sind im Regelfall dunkelbraun und an der typischen Bambusoptik zu erkennen.
3. Terrassenbeläge aus WPC und Thermoholz
3.1 WPC
Mit dem Begriff WPC (englisch für Wood-Plastic-Composite) bezeichnet man Verbundwerkstoffe aus Holz (meist Holzmehl), Kunststoff und Additiven. Terrassenbeläge aus diesem Material werden in unterschiedlichen Farben gefertigt, die Naturholz nachahmen, sich von diesem jedoch optisch ein bisschen unterscheiden. In der Regel sind WPC Terrassendielen viel widerstandsfähiger und langlebiger als Terrassendielen aus Holz, insbesondere Feuchte und Wasser verträgt WPC besser als echtes Holz. Allerdings heizt es sich stärker auf und kühlt auch schneller ab.
3.2 Thermoholz
Aufgrund ihrer höheren Dichte und der Einlagerung ätherischer Öle sind Tropenhölzer für die Verwendung als Terrassenbelag viel besser geeignet als unsere heimischen Hölzer, die nicht sehr langlebig und daher für die Verwendung im Außenbereich ungeeignet sind (mit Ausnahme von Lärche). Durch die Wärmebehandlung lassen sich die technischen Eigenschaften dieser Holzarten jedoch soweit verbessern, dass sogar Hölzer wie Buche, Esche, Kiefer und Fichte als Terrassenholz verwendet werden können.
Thermisch modifiziertes Holz (kurz Thermoholz) zeichnet sich durch enorme Witterungsbeständigkeit und Resistenz gegen Pilze, Insekten und andere Mikroorganismen aus. Thermoholz-Terrassendielen sind riss- und splitterfrei, weshalb sie für Barfußläufer besonders gut geeignet sind. Darüber hinaus ist Thermoholz formstabil, langlebig und pflegeleicht.