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1. Wie sind Vinylböden aufgebaut?
Die meisten Vinylböden sind mehrschichtig aufgebaut und werden daher als heterogene Vinylböden bezeichnet. Homogene Vinylböden aus einer durchgehenden Vinylschicht sind zwar extrem belastbar, kommen aber fast nur im öffentlichen Bereich zum Einsatz. Heterogene Vinylböden werden hinsichtlich ihres Aufbaus in Vinylböden mit Holzwerkstoff-Trägerplatte und massive Vinylböden (Vollvinyl) eingeteilt.
1.1 Vinylboden mit Holzwerkstoff-Trägerplatte
Der genaue Aufbau von Vinylböden mit Holzwerkstoff-Trägerplatte variiert je nach Hersteller und Produktvariante. Die Anzahl der Schichten variiert zwischen 3 und 5 und auch die Zusammensetzung der einzelnen Schichten hängt von Hersteller und Produktlinie ab. Manchmal wird sogar eine Steinmehl-Kunststoff-Verbindung (Stone Plastic Composite – SPC) beigemengt, um dem Vinylboden eine besonders hohe Strapazierfähigkeit zu verleihen. Der typische Schichtaufbau von Mehrschichtvinyl ist wie folgt:
- Nutzschicht: Die oberste Schicht ist eine 0,3 bis 0,6 mm starke Vinylschicht (manchmal besteht sie auch aus Polyurethan), die den Boden vor Abnutzung, Kratzern und Flecken schützt und in der Regel mit einer UV-Vergütung versehen ist. Je stärker die Nutzschicht, desto belastbarer der Bodenbelag und desto mehr Möglichkeiten gibt es für die Oberflächengestaltung.
- Bedruckte Dekorschicht: Die Dekorschicht ist mit einem Dekor in hoher Auflösung bedruckt. Am beliebtesten sind Holz-, Naturstein-, Fliesen- und sogar Metall-Dekore, grundsätzlich sind jedoch alle Oberflächenstrukturen möglich. Wenn die darüberliegende Nutzschicht ausreichend stark ist, kann sie durch Synchronprägung an die Dekorschicht angepasst werden. Das bedeutet, dass die Erhebungen und Vertiefungen, die das Dekorbild optisch anzeigt, auch tatsächlich in die Nutzschicht eingeprägt werden. Dadurch entsteht ein Vinylboden, der das nachgeahmte Material (Naturstein, Parkett, Fliesen) nicht nur optisch, sondern auch haptisch täuschend echt imitiert.
- Trägervinyl: Diese massive Vinylschicht macht den Bodenbelag weich und fußwarm. Die Qualität dieser Schicht entscheidet über das Gehgefühl und damit über die Qualität des gesamten Vinylbodens.
- Stabilisierungsschicht: Die Stabilität des Bodenbelags wird durch eine quellreduzierte Holzwerkstoff-Trägerplatte (üblicherweise Hochdichte Faserplatte – HDF) gewährleistet. Auf der Stabilisierungsschicht sitzt das Verlegesystem (z. B. Klicksystem).
- Dämmunterlage: Die unterste Schicht besteht aus Kork oder einem anderen Dämmstoff, der Wärme- und Trittschalldämmung garantiert.
1.2 Massiver Vinylboden
Die Bezeichnung Massivvinyl kann irreführend sein. Die meisten Menschen kennen einschichtiges Massivparkett aus massivem Vollholz, weshalb man schnell zu der (falschen) Schlussfolgerung gelangen kann, dass Massiv- oder Vollvinyl ebenfalls einschichtig ist. Doch in Wahrheit sind auch massive Vinylböden mehrschichtig aufgebaut, jedoch bestehen alle Schichten aus Vinyl (einschichtig sind nur die eingangs erwähnten homogenen Vinylböden). Massive Vinylböden zeichnen sich durch geringe Aufbauhöhe und vollkommene Wasserfestigkeit aus. Die Details des Schichtaufbaus variieren aber auch hier je nach Hersteller und Produktlinie.
2. Welche Eigenschaften haben Vinylböden?
Bodenbeläge aus Polyvinylchlorid zeichnen sich durch eine Reihe vorteilhafter Eigenschaften aus:
- Haltbarkeit: Vinylböden sind äußerst strapazierfähig und verschleißfest, weshalb sie auch bei intensiver Nutzung eine lange Lebensdauer haben.
- Wasserfestigkeit: Polyvinylchlorid ist ein wasserundurchlässiges Material, weshalb insbesondere massive Vinylböden auch für Feuchträume eine ausgezeichnete Wahl darstellen.
- Pflegeleichtigkeit: Vinylböden sind leicht zu reinigen und erfordern meist nur regelmäßiges Fegen und gelegentliches Abwischen mit einem feuchten Tuch.
- Große Auswahl an Dekoren und Farben: Vinylböden sind in vielen verschiedenen Dekoren und Farben erhältlich, sodass sich problemlos das richtige Produkt für jeden Einrichtungsstil finden lässt.
Wie jeder Bodenbelag hat auch Vinylboden seine Nachteile, die aber durch den technologischen Fortschritt weitgehend behoben wurden. Hochwertige moderne Vinylböden (insbesondere Produkte mit SPC) sind so formstabil, dass sie auch in Räumen mit bodentiefen Fenstern bedenkenlos verlegt werden können. Außerdem können sie problemlos auf alten Fliesen oder leicht unebenen Untergründen verlegt werden, was bei alten Vinylböden nicht der Fall war.
Viele Hersteller optimieren ihre Produkte in Bezug auf Nachhaltigkeit und setzen auf Recycling, den Einsatz erneuerbarer Energien und Wohngesundheit. Deshalb sind ihre Produkte auch mit entsprechenden Zertifizierungen und Labels versehen, wie dem Blauen Engel und dem Greenguard-Siegel. Vorsicht bei Produkten, die nicht in der EU hergestellt wurden und über keine Zertifizierungen verfügen! Diese können Schadstoffe wie Weichmacher enthalten, die in der EU längst nicht mehr verwendet werden.
3. Zusätzliche Vorteile von Vinylböden
- Vinyl ist kostengünstig: Vinylböden sind in der Regel günstiger als andere Bodenbeläge, was sowohl ihr Anwendungsspektrum als auch den Verbraucherkreis erweitert.
- Einfache Verlegung: Vinylböden (vor allem Klick-Vinyl) lassen sich schnell und einfach verlegen, weshalb Heimwerker dies meistens selber durchführen.
- Angenehmes Gehgefühl: Vinylböden sind geräuscharm, fußwarm und weich. Im Gegensatz zu Laminatböden kühlen sie nicht aus und obendrein sind sie extrem trittschalldämmend.
- Schmutzresistenz: Weil Vinylböden wasserabweisend sind, sind sie auch schmutz- und fleckenresistent. Dank antibakterieller und antistatischer Oberflächenbehandlung sind sie auch allergikerfreundlich.
4. Vinylboden – Preis
Vinylböden sind mit Materialpreisen von 10 bis 40 €/m² günstiger als Parkett und Fliesen. Im unteren Preissegment sind einfache PVC Böden angesiedelt und im oberen finden sich Designböden in Holz- oder Fliesenoptik. Vinylverlegung durch einen professionellen Bodenleger kostet etwa 23 €/m² und ist damit ebenfalls günstiger als die Verlegung von Parkett oder Fliesen.
Genauere Informationen zu den Preisen finden Sie in unserem Baukostenrechner.
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