Im Beitrag:
- 1. Warum ist die Fußbodenheizung so beliebt?
- 2. Fußbodenheizung und Heizkörperheizung
- 3. Welche Vorteile bietet die Fußbodenheizung?
- 4. Wie werden die Heizungsrohre verlegt?
- 5. Die Fußbodenheizung ist eine Niedertemperaturheizung
- 6. Wärmeregulierung: Raumthermostat für die Fußbodenheizung
- 7. Sind Raumthermostate für die Fußbodenheizung sinnvoll?
- 8.Wo positioniert man das Raumthermostat für die Fußbodenheizung?
- 9. Verursacht eine Fußbodenheizung Krampfadern?
- 10. Welche Fußbodenbelege eignen sich für die Fußbodenheizung?
1. Warum ist die Fußbodenheizung so beliebt?
Die Hauptgründe für die Beliebtheit der wassergeführten Fußbodenheizung sind ihre hohe Energieeffizienz, die niedrigen Heizkosten und der hohe thermische Komfort, der durch die Flächenheizung garantiert wird. Hinzu kommt eine Reihe anderer Vorteile (mehr dazu unten). Daher verwundert es nicht, dass in Neubauten und sanierten Gebäuden die Bodenheizung fast schon standardmäßig eingebaut wird.
2. Fußbodenheizung und Heizkörperheizung
Worin liegt der Unterschied zwischen der Fußbodenheizung und der Heizkörperheizung? Die Unterschiede zwischen den beiden Systemen ergeben sich daraus, dass die Fußbodenheizung eine Flächenheizung und die Heizkörperheizung eine Konvektionsheizung ist. Die große Heizfläche der Fußbodenheizung bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich, auf die wir im nächsten Kapitel näher eingehen werden. Ein potenzieller Nachteil von Flächenheizungen ist ihre längere Aufheizzeit.
3. Welche Vorteile bietet die Fußbodenheizung?
3.1 Hohe Effizienz und niedrige Heizkosten
Die Warmwasser Fußbodenheizung ist deutlich energieeffizienter als Heizkörperheizungen. Weil die Heizfläche bei einer Flächenheizung viel größer ist als bei einer Heizkörperheizung, kann die Vorlauftemperatur deutlich niedriger sein. Optimal sind Vorlauftemperaturen von bis zu 45 °C, doch oft sind bereits 30 bis 35 °C ausreichend. Deshalb sind Fußbodenheizungen hervorragend für Passiv- und Niedrigstenergiehäuser mit Wärmepumpen geeignet. Und weil das Heizwasser nicht so stark erwärmt werden muss, fallen die Heizkosten entsprechend niedriger aus als bei Heizkörperheizungen.
3.2 Hoher Wärmekomfort und gesundes Raumklima
Der zweite wichtige Vorteil der Fußbodenheizung ist die günstigere Wärmeverteilung, durch welche die thermische Behaglichkeit im Raum gesteigert wird. Aufgrund der großen, auf Bodenhöhe befindlichen Heizfläche ist der Strahlungswärmeanteil sehr hoch – etwa 60 bis 70 %. Bei Heizkörperheizungen beträgt der Strahlungswärmeanteil höchstens 40 %, der Rest ist Konvektionswärme. Deshalb ist die Wärmeverteilung bei einer Bodenheizung gleichmäßiger und es entstehen weniger Luftverwirbelungen.
Obendrein kann durch den hohen Anteil an Strahlungswärme die Raumtemperatur um 1 bis 2 °C niedriger sein, ohne dass der Wärmekomfort beeinträchtigt wird (aufgrund der gleichmäßigen Wärmeverteilung fühlen sich Menschen oft sogar wohler).
Weil die Betriebstemperatur der Heizung und die Raumlufttemperatur niedriger sind, trocknet die Luft nicht so sehr aus, was wiederum günstig für die Atemwege ist.
3.3 Ästhetik und Platzersparnis
Die Rohre der Fußbodenheizung liegen unter dem Fußbodenbelag versteckt, sichtbare Elemente wie Heizkörper unter Fenstern gibt es nicht. Dies schafft mehr Freiraum und erlaubt Ihnen mehr Freiheit bei der Raumgestaltung, sodass Sie problemlos Möbelstücke unter die Fenster stellen und bodentiefe Vorhänge aufhängen können.
3.4 Geringer Wartungsaufwand
Wassergeführte Fußbodenheizungen mit sauerstoffdichten Kunststoffrohren sind weitgehend wartungsfrei. Weil Fußbodenheizungen geschlossene Systeme sind, müssen sie nicht regelmäßig entlüftet werden. Normalerweise muss nur etwa alle fünf Jahre eine Spülung durchgeführt werden. Und weil es weniger Luftbewegungen gibt, wird weniger Staub aufgewirbelt, sodass die alltägliche Reinigung leichter fällt (die Heizkörperreinigung entfällt gänzlich).
3.5 Kurze Amortisationszeit
Die Amortisationszeit einer Fußbodenheizung, also die Zeit, die benötigt wird, um die Investitionskosten durch eingesparte Energiekosten auszugleichen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa der Gebäudedämmung, den Preisen von Energieträgern, den Installationskosten und nicht zuletzt dem Nutzerverhalten. Auch die Effizienz des Systems selbst spielt eine wichtige Rolle – sie wird durch Faktoren wie die Qualität des Estrichs, die Art des Fußbodenbelags und ggf. die Kombination mit einer Wärmepumpe beeinflusst. Deshalb variiert die Amortisationszeit von Fall zu Fall, beträgt aber meistens 5 bis 8 Jahre.
4. Wie werden die Heizungsrohre verlegt?
Manche älteren Fußbodenheizungen arbeiten mit Metallrohren, bei der Installation moderner Warmwasser Fußbodenheizungen werden jedoch Kunststoff- oder Verbundrohre verlegt, die korrosionsbeständiger, leichter und flexibler sind. Die Rohre werden meistens in Bifilarform (spiral- oder schneckenförmig) oder in Mäanderform (auch Doppelmeander ist möglich) verlegt. Die dritte Möglichkeit ist die modulare Verlegung mit unterschiedlich großen Rohrabständen, bei welcher der Vorlauf meist entlang den kältesten Stellen im Raum verlegt (Außenwand, Türen und Fenster) und die Heizleistung so an den tatsächlichen Wärmebedarf eines Raums angepasst wird. Zur Befestigung der Rohre am Untergrund kommen bei Nasssystemen, bei denen sich die Rohre im Estrich befinden (Heizestrich), das Tackersystem und das Noppensystem infrage.
5. Die Fußbodenheizung ist eine Niedertemperaturheizung
Mit ihren niedrigen Vorlauftemperaturen gehört die Fußbodenheizung in die Kategorie der Niedertemperaturheizungen. Bei solchen, in niedrigen Temperaturbereichen arbeitenden Heizungen, werden als Wärmequelle am besten Brennwertkessel, Niedertemperaturkessel oder Heizwärmepumpen (auch mit solarer Unterstützung) eingesetzt.
6. Wärmeregulierung: Raumthermostat für die Fußbodenheizung
6.1 Fußbodenheizung mit Raumthermostat
Dir Leistung der Fußbodenheizung wird mit einem Raumthermostat reguliert. Das Raumthermostat ist ein Heizungsregler, der die Temperatur in einem Raum misst und mit dem voreingestellten Sollwert abgleicht. Falls die beiden Werte nicht übereinstimmen, öffnet oder sperrt der Regler den Heizkreis. Dazu muss er mit dem Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung verbunden sein. Alte Fußbodenheizungen wurden oft ohne Thermostat installiert, doch in der Praxis hat sich gezeigt, dass zur Optimierung des Betriebs und zur Steigerung der Energieeffizienz der Bodenheizung die Regulierung durch ein Thermostat erforderlich ist.
In Räumen, die mit Fußbodenheizungen beheizt werden, wird in der Regel eine Raumtemperatur von 20 und 21 °C eingestellt.
6.2. Moderne Raumthermostate für die Fußbodenheizung
Moderne Raumthermostate für die Fußbodenheizung bieten neben der Temperaturregelung noch weitere Funktionen wie Zeitprogrammierung (individuelles Wochenprogramm) und die Möglichkeit der Einbindung in das Smart-Home-System. Dadurch lässt sich der Wohnkomfort steigern und der Energieverbrauch optimieren.
6.3 Arten von Raumthermostaten für die Fußbodenheizung
Grundsätzlich wird zwischen vier Arten von Raumthermostaten für die Fußbodenheizung unterschieden:
- Analoges Raumthermostat: Das analoge Raumthermostat ist das altbewährte Standardgerät, bei dem der Sollwert durch Drehen eines kleinen Rädchens eingestellt wird. Solche Thermostate sind sehr günstig und ganz einfach zu bedienen, allerdings ist ihr Funktionsumfang eingeschränkt.
- Digitales Raumthermostat: Digitale Thermostate verfügen über ein Display und eine Bedieneinheit zur Steuerung der Fußbodenheizung. Der Vorteil dieser digitalen Geräte liegt vor allem in den zusätzlichen Funktionen wie Zeitprogrammen zur Regulierung der Heizleistung in Nichtnutzungszeiten. So werden der Energieverbrauch optimiert und die Heizkosten gesenkt.
- Intelligentes Raumthermostat: Intelligente Thermostate werden in das Smart-Home-System eingebunden und lassen sich dann aus der Ferne über App steuern. Oft bieten sie Zugriff auf Wetterdaten und -prognosen sowie andere Funktionen für komfortable Heizungssteuerung.
- Hydraulisches Raumthermostat: Ein hydraulisches Raumthermostat besteht aus einem Ventil und einem Thermostatkopf, in dem sich eine Flüssigkeit befindet, die ihr Volumen in Abhängigkeit von der Temperatur des durchfließenden Heizungswassers verändert. Mit diesem System kann die Temperatur der Fußbodenheizung für einzelne Heizkreise ohne aufwändige Technik reguliert werden. Solche Raumthermostate sind vor allem für die Sanierung bestehender Rohrsysteme geeignet.
7. Sind Raumthermostate für die Fußbodenheizung sinnvoll?
Das Ausstatten der Fußbodenheizung mit einem Raumthermostat ist grundsätzlich sinnvoll, da die Steuerungsmöglichkeiten des Thermostats eine individuelle und bedarfsgerechte Regelung der Heizleistung ermöglichen. Die so erreichte Betriebsoptimierung senkt den Energieverbrauch und damit die Heizkosten.
Allerdings sind Niedertemperatur-Flächenheizungen im Gegensatz zu Heizkörperheizungen träge, was bedeutet, dass sie auf Temperaturveränderungen vergleichsweise langsam reagieren. Wenn Sie also auf einem analogen Raumthermostat die Heizleistung am Spätabend herunterdrehen, ist die Absenkung erst am folgenden Morgen spürbar. Mit einem intelligenten Raumthermostat (Fernsteuerung, Zeitprogrammierung) lässt sich diesem Problem jedoch sehr effektiv entgegenwirken. Am sinnvollsten sind Raumthermostate in gut gedämmten Gebäuden, da sich in diesen selbst kleinste Veränderungen der Vorlauftemperatur schneller auf die Raumtemperatur auswirken als in unsanierten Altbauten.
8.Wo positioniert man das Raumthermostat für die Fußbodenheizung?
Weil das Raumthermostat die aktuellen Temperaturwerte misst, ist darauf zu achten, dass sein Funktionieren nicht durch eine ungünstige Positionierung beeinträchtigt wird. Weil warme Luft nach oben steigt und dort wieder abkühlt, sollte das Thermostat in einer Höhe von 1,40 m und 1,60 m an die Wand montiert werden. Außerdem darf das Raumthermostat nicht in der Nähe einer Tür (Zugluft) oder einer Wärmequelle (z. B. Kamin) positioniert werden. Ebenso darf es nicht hinter einem Vorhang versteckt (Wärmestau) oder an einer Stelle montiert werden, wo es direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
9. Verursacht eine Fußbodenheizung Krampfadern?
Solange die Fußbodenheizung richtig eingestellt ist, beträgt die Oberflächentemperatur des Fußbodens in Wohnräumen höchstens 29 °C und in Bädern nicht mehr als 33 °C. Diese Oberflächentemperaturen verursachen keine Durchblutungs- und Venenprobleme bzw. Krampfadern.
Problematisch wird es nur, wenn die Fußbodenheizung falsch eingestellt ist, sodass die Bodentemperatur übertrieben hoch ist. Dies kann etwa dann vorkommen, wenn die Trägheit der Bodenheizung (also ihre langsame Reaktionszeit) Menschen dazu verleitet, die Temperatur zu weit aufzudrehen. Zudem können Fehler bei der Verlegung der Heizungsrohre (zu große Rohrabstände) dazu führen, dass sich einige Stellen des Fußbodens warm und andere kalt anfühlen, was die Bewohner dann durch stärkeres Heizen auszugleichen versuchen.
Solange die Fußbodenheizung richtig eingestellt ist, verursacht sie keine Durchblutungs- oder Venenprobleme und ist auch für Menschen mit bestehenden Venenleiden nicht schädlich.
10. Welche Fußbodenbelege eignen sich für die Fußbodenheizung?
Auf eine Fußbodenheizung sollten Bodenbeläge mit einem möglichst niedrigen Wärmedurchlasswiderstand verlegt werden. Der Wärmedurchlasswiderstand gibt an, wie schnell die Heizwärme von der Fußbodenheizung an die Bodenoberfläche übertragen wird und darf höchstens 0,15 m²K/W (Kelvin und Watt pro Quadratmeter) betragen. Geeignete Bodenbeläge sind vor allem Fliesen, Naturstein, hochwertige Vinylböden sowie Fertig- bzw. Mehrschichtparkett. Bei Parkett ist auf mehrere Faktoren zu achten, wie etwa die richtige Holzart, die Größe der Parkettdielen und die richtige Verlegeart. Es gibt Vinyl- und Parkettböden, die speziell für die Verwendung mit Fußbodenheizungen entwickelt wurden.