Im Beitrag:
- 1. Fertigparkett oder Massivparkett für die Fußbodenheizung?
- 2. Welche Holzarten kommen infrage?
- 3. Große oder kleine Parkettdielen?
- 4. Welche Rolle spielt das Raumklima?
- 5. Parkett vollflächig verkleben oder schwimmend verlegen?
- 6. Warmwasser-Fußbodenheizung oder elektrische Fußbodenheizung?
- 7. Worauf ist bei der Parkettverlegung zu achten?
1. Fertigparkett oder Massivparkett für die Fußbodenheizung?
Massivparkett besteht aus einer durchgängigen Schicht Massivholz und besitzt daher eine höhere Dichte und folglich eine bessere Wärmeleitfähigkeit als mehrschichtiges Fertigparkett. Andererseits ist das Risiko einer Fugenbildung in der Heizperiode höher, weshalb unbedingt auf die Verwendung von Massivparkett aus Holzarten mit geringem Schwind- und Quellverhalten zu achten ist (Eiche, Nussbaum usw.).
Bei Fertigparkett ist das Risiko einer Fugenbildung zwischen den Dielen viel geringer, da es sich aufgrund seines mehrschichtigen Aufbaus bei Luftfeuchtigkeits- und Temperaturschwankungen weniger stark bewegt als Massivparkett. Deshalb gilt Fertig- bzw. Mehrschichtparkett generell als die bessere Wahl. Zu empfehlen ist formstabiles 2-Schiht-Parkett mit einer Stärke von maximal 15 mm. Allerdings spielt der Aufbau des Parketts eine weniger wichtige Rolle als die Holzart und die Verlegeweise.
2. Welche Holzarten kommen infrage?
Wie oben erwähnt, sind nicht alle Holzarten für die Kombination mit einer Fußbodenheizung gleich gut geeignet. Am geeignetsten sind maßhaltige Hölzer, die bei Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen weniger stark „arbeiten“ (quellen und schwinden), sodass die Wahrscheinlichkeit der Fugenbildung geringer ausfällt. Die Farbe des Holzes ist ebenfalls von Bedeutung, denn heizungsbedingte Beanspruchungen sind in dunklen Hölzern weniger schnell sichtbar als in hellen. Außerdem wird zur Verwendung von Harthölzern geraten, da diese eine höhere Dichte aufweisen und deshalb Heizungswärme besser leiten als weichere Nadelhölzer.
Welche Hölzer erfüllen also diese Anforderungen? Am geeignetsten sind Eiche in ihren sämtlichen Varianten (Räuchereiche, Weißeiche usw.), Kirschbaum und Thermoesche. Nussbaum, Birke und Esche sind etwas weniger gut geeignet, aber immer noch eine gute Wahl. Ungeeignete Holzarten sind dagegen Lärche, Buche, Olive und Ahorn.
Sortierungen mit überwiegend stehenden Jahresringen weisen ein geringeres Quell- und Schwindverhalten auf (sie „arbeiten“ weniger).
3. Große oder kleine Parkettdielen?
Das Arbeiten des Holzes lässt sich zwar minimieren, aber nicht vollständig vermeiden. Beim Quellen dehnt sich das Holz in die Breite aus, weshalb es besser ist, wenn der Parkettboden aus kleinen Dielen besteht, damit die Bodenfläche viele Dehnfugen hat, die Spannungen ausgleichen und dadurch Rissbildung vermeiden. Um einen ausreichend niedrigen Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelags und eine angemessen hohe Reaktionsfähigkeit der Fußbodenheizung zu garantieren, sollte das Parkett höchstens 15 mm stark sein. 2-Schicht-Parkett ist in der Regel 10 bis 12 mm dick und 3-Schicht-Parkett 14 bis 15 mm.
Landhausdielen und andere große Dielenformate sind groß und dick, weshalb sie für die Kombination mit einer Fußbodenheizung nicht geeignet sind.
4. Welche Rolle spielt das Raumklima?
Weil das Quellen und Schwinden von Holz durch Schwankungen von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ausgelöst wird, sollte man auch auf die Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Raum achten. Um Verformungen sowie Fugen- und Rissbildung im Parkett vorzubeugen, sollte die relative Luftfeuchtigkeit während der Heizperiode bei 40 bis 60 % (dazu können Sie im Winter Luftbefeuchter und im Sommer Luftentfeuchter nutzen) und die Raumlufttemperatur bei höchstens 22 °C liegen. Bei einem solchen Raumklima fühlt sich auch der Mensch am wohlsten.
5. Parkett vollflächig verkleben oder schwimmend verlegen?
Parkett, das auf eine Fußbodenheizung verlegt wird, sollte unbedingt vollflächig verklebt werden. Bei der schwimmenden Verlegung entstehen nämlich Lufteinschlüsse, die den Wärmedurchfluss behindern, was die Effizienz der Fußbodenheizung mindert und den Energieverbrauch erhöht. Bei vollflächiger Verklebung ist das Parkett dagegen fest mit dem Untergrund verbunden, sodass die Wärmeübertragung ungehindert stattfinden kann. Manche Parketthersteller werben damit, dass ihre Produkte unter Verwendung einer Unterlagsmatte auch schwimmend auf die Fußbodenheizung verlegt werden können, doch davon ist grundsätzlich abzuraten. Vollflächig verklebter Parkettboden hat auch eine höhere Lebensdauer und beim Begehen entsteht weniger Trittschall.
6. Warmwasser-Fußbodenheizung oder elektrische Fußbodenheizung?
Sowohl Massiv- als auch Fertigparkett werden in der Regel nur auf warmwasserbetriebenen Fußbodenheizungen verlegt, denn die Verlegung auf elektrisch betrieben Fußbodenheizungen kommt nur bedingt infrage. Bei Warmwasser-Fußbodenheizungen ist die Wärmeentwicklung vergleichsweise langsam und die Betriebstemperaturen bleiben auf einem für Holzböden unproblematischen Niveau. Elektrische Fußbodenheizungen sind für Holzböden schlicht zu heiß und infolgedessen gefährlich.
Manchmal lässt die bauliche Situation den Einbau einer Warmwasser-Fußbodenheizung jedoch nicht zu. Dies ist beispielsweise bei Renovierungen der Fall, wo die Aufbauhöhe des Fußbodens durch den Bestand vorgegeben und für einen Heizstrich mit Heizungsrohren manchmal zu niedrig ist. Um in solchen Fällen trotzdem eine FBH und Parkett einbauen zu können, müssen Sie unbedingt eine Fußbodenheizung wählen, die speziell für die Kombination mit Parkett bzw. Holzboden konzipiert wurde (d. h. sanftes Aufheizen und mäßige Betriebstemperatur). Die Temperatur an der Estrichoberfläche darf 27 °C nicht übersteigen, was bei einem dünnen Heizestrich jedoch schwerer zu gewährleisten ist.
7. Worauf ist bei der Parkettverlegung zu achten?
Mit der Parkettverlegung kann erst begonnen werden, wenn die Restfeuchte des Estrichs bei höchstens 1,8 % (Zementestrich) bzw. 0,3 % (Anhydritestrich) liegt (die Restfeuchte wird per CM-Messung ermittelt). Deshalb muss der Estrich immer (auch im Sommer) vorgeheizt werden. Allerdings kann mit dem Aufheizen erst begonnen werden, wenn der Estrich seine Belegreife erreicht hat, was bei einem frisch eingebrachten Estrich meistens nach einer 21-tägigen Trockenzeit der Fall ist. Das Vorheizen muss behutsam erfolgen (tägliche Temperaturerhöhung um maximal 5 °C usw.) und mindestens 2 Tage vor dem Verlegedatum beendet sein. Die Einzelheiten des Vorheizvorgangs hängen von der Jahreszeit und anderen Faktoren ab – lassen Sie sich dabei von dem Heizungsbauer beraten. Bei neuen Fußbodenheizungen ist der Aufheizvorgang bereits fest vorprogrammiert und der genaue Ablauf wird vom Heizungsbauer protokolliert.
Auch der weitere Betrieb der Fußbodenheizung muss gemäß der Herstelleranleitung erfolgen. Im Gegensatz zu Heizkörperheizungen sind Fußbodenheizungen träge und nicht darauf ausgelegt, ständig hoch- und wieder runtergefahren zu werden. Konstante Temperaturen schonen auch den Parkettboden.
Und noch ein letzter Tipp: Bedecken Sie Ihr Parkett weder mit großen Teppichen noch mit Möbeln, die keine oder sehr flache und dicke Füße haben. Dies würde die Heizungsleistung reduzieren und zu Hitzestau führen, der wiederum Schäden am Parkett zur Folge hätte.