Im Beitrag:
- 1. Wie funktioniert eine Infrarotheizung mit Heizplatten?
- 2. Wie effizient ist die Infrarotheizung mit Heizplatten?
- 3. Montage von Infrarot Heizplatten
- 4. Ist Infrarotheizung mit Heizplatten finanziell lohnenswert?
- 5. Infrarotheizung mit Heizplatten für hohen Wohnkomfort
- 6. Infrarotheizung mit Heizplatten – Kosten
1. Wie funktioniert eine Infrarotheizung mit Heizplatten?
Die Infrarotheizung ist eine elektrisch betriebene Heizung, die Strahlungswärme abgibt. Sie funktioniert mithilfe von Infrarot Heizplatten, die elektrische Energie in thermische Energie (genauer gesagt in Lichtenergie im infraroten Bereich) umwandeln. Diese, für das menschliche Auge nicht wahrnehmbare Infrarotstrahlung wird von den Heizplatten als Strahlungswärme abgegeben. Das bedeutet, dass die Infrarotheizung nicht die Raumluft, sondern die Raumflächen (Wände, Boden, Möbel und andere Gegenstände im Raum) erwärmt. Die so erwärmten festen und flüssigen Objekte geben die aufgenommene Wärme dann gleichmäßig an den ganzen Raum ab, wodurch sich auch die Raumluft erwärmt. Darin liegt der wesentliche Unterschied zu Konvektionsheizungen (z. B. Heizkörperheizung), die primär die Raumluft erwärmen, was Luftbewegungen, ungleichmäßige Wärmeverteilung im Raum und trockene Luft zur Folge hat. Die Strahlungswärme einer Infrarotheizung sorgt dagegen für ein behagliches und gesundes Raumklima.
Manche Skeptiker sind gegenüber Infrarotstrahlung misstrauisch, doch diesbezüglich können wir Sie beruhigen: Infrarotstrahlung ist für den Menschen vollkommen ungefährlich. Elektromagnetische Strahlung im infraroten Bereich wird grundsätzlich von allen Körpern abgegeben und ist sogar ein natürlicher Bestandteil des Sonnenlichts. Wir sind also ständig von Infrarotstrahlung umgeben und der manchmal vorgebrachte Skeptizismus resultiert einfach daraus, dass wir diese Strahlung nicht sehen und ihre Nutzung als Heizung noch nicht sehr weit verbreitet ist.
2. Wie effizient ist die Infrarotheizung mit Heizplatten?
Weil die Infrarotheizung mit Heizplatten nicht die Luft im gesamten Raum bis zum gewünschten Temperaturkomfort aufheizt, sondern unmittelbar die Körper erwärmt, verbraucht sie etwas weniger Energie als Heizkörper- und Fußbodenheizungen. In der Folge sind die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle geringer. Andererseits sind die Betriebskosten aller Elektroheizungen höher als die von konventionellen Heizungen, da Strom etwas teurer als Gas, Öl oder Holz ist. Der Infrarotheizung kommt zugute, dass sie sehr effizient arbeitet und Strom fast zu 100 % in Wärme umwandelt.
3. Montage von Infrarot Heizplatten
Eine Infrarotheizung mit Heizplatten ist einfacher und schneller zu montieren als eine Heizkörperheizung und viel einfacher als eine Fußbodenheizung. Meistens werden die Heizplatten an der Wand montiert, was auch deshalb günstig ist, weil direkte Strahlungswärme als besonders angenehm empfunden wird. Die zweite Option ist die Deckenmontage. Dabei erwärmen die Heizplatten den Fußboden, der anschließend die Wärme wieder abgibt (ähnlich wie eine Fußbodenheizung). Heizplatten für die Deckenmontage müssen ausreichend leistungsstark sein, um die Wärmestrahlung zum Boden zu transportieren.
Aufgrund ihrer kurzen Reaktionszeit ist die Infrarotheizung eine beliebte Lösung fürs Bad. Heizplatten fürs Badezimmer unterscheiden sich jedoch von herkömmlichen Heizplatten, da sie hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind und daher besonders widerstandsfähig sein müssen. Außerdem müssen sie mit Spritzwasserschutz ausgestattet sein.
4. Ist Infrarotheizung mit Heizplatten finanziell lohnenswert?
Zu den Vorteilen einer Infrarotheizung mit Heizplatten gehören auch die niedrigen Anschaffungskosten, die wesentlich niedriger sind als bei einer konventionellen Zentralheizung. Überdies ist die Infrarotheizung äußerst bequem: Sie müssen sich weder um das Nachlegen von Holzscheiten, noch um rechtzeitigen Kauf von Brennstoff kümmern.
Sie brauchen keinen Rauchfangkehrer und kein Brennstofflager.
Bei den Betriebskosten ist die Situation etwas komplexer. Allgemein gilt Heizen mit Strom als teuer, weil die Strompreise im Vergleich zu den Preisen von Holz, Öl oder Gas relativ hoch sind. Andererseits haben Infrarotheizungen einen höheren Wirkungsgrad, während die Kosten für Verteilleitungen, Heizraum und Rauchfanganlage komplett entfallen. Zudem sind Infrarotheizungen ausgesprochen wartungsarm. Der Betrieb der Infrarotheizung lässt sich durch die Kombination mit intelligenten Thermostaten optimieren, sodass der Stromverbrauch gesenkt wird. Deshalb lassen sich die Kosten unterm Strich oftmals sehr schwer einschätzen, doch auf jeden Fall ist das Heizen mit Infrarot deutlich günstiger als es auf den ersten Blich scheint.
In Altbauten und neueren Bestandsbauten wird die Infrarotheizung mit Heizplatten oft als Zusatzheizung oder zum Beheizen einzelner Räume eingesetzt. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass die Kosten einer Infrarotheizung mit Heizplatten proportional zur Quadratmeterzahl ansteigen. Das bedeutet, dass die Kosten für das Beheizen eines 10 m² großen Raumes sehr niedrig sind, die Kosten für das Beheizen von drei so großen Räumen sind jedoch dreimal so hoch, was etwa bei einer Wärmepumpenheizung nicht der Fall ist.
In modernen, gut gedämmten Niedrigenergie- und Passivhäusern wird die Infrarotheizung mit Heizplatten dagegen auch als Primärheizung eingesetzt. Der Grund dafür liegt darin, dass sich in hoch energieeffizienten Gebäuden der Einbau einer konventionellen Heizung aufgrund des geringen Energiebedarfs und der hohen Anschaffungskosten oft nicht lohnt. Dabei ist jedoch nicht zu vergessen, dass die Infrarotheizung nicht zur Warmwasserbereitung eingesetzt werden kann, weshalb dazu ein separates System (z. B. Photovoltaik) benötigt wird.
5. Infrarotheizung mit Heizplatten für hohen Wohnkomfort
Die Reaktionszeit einer Infrarotheizung mit Heizplatten ist sehr kurz, was einen Vorteil gegenüber anderen Heizungen (insbesondere warmwassergeführten Fußbodenheizungen) darstellt. Weil die Strahlungswärme direkt die Raumflächen erwärmt, beträgt die Lufttemperatur im Raum oft nur 18 bis 19 °C. Die Raumluft wird also nicht übermäßig erwärmt und ausgetrocknet, sodass die Menschen nicht mit gereizten Schleimhäuten, Kopfschmerzen und anderen Problemen zu kämpfen haben. Ebenfalls sehr wichtig: Durch das Aufwärmen der Raumwände wird Schimmelbildung vorgebeugt. Deshalb sorgt die Infrarotheizung für ein behagliches und gesundes Raumklima.
Die Oberflächentemperatur der Heizplatten ist zwar sehr hoch (je nach Material zwischen 80 und 105 °C), doch weil die menschliche Hand an der Oberfläche nicht kleben bleiben kann und eine kurze Berührung nicht ausreicht, um sich zu verbrennen, ist die Verbrennungsgefahr minimal. Wenn die Haut über längere Zeit direkter Infrarotstrahlung ausgesetzt ist, können Rötungen entstehen. Um die Wärme weder als zu intensiv noch als zu schwach zu empfinden, sollte man idealerweise 1 bis 2,5 m Abstand zu den Heizplatten halten. Doch grundsätzlich ist Infrarotstrahlung sogar gesund, weil sie die oberste Hautschicht erwärmt, wodurch die Gefäße erweitert werden, was wiederum die Durchblutung verbessert.
6. Infrarotheizung mit Heizplatten – Kosten
Die Anschaffungskosten einer Infrarotheizung mit Heizplatten hängen vornehmlich von der Strahlungsleistung, dem gewünschten Design und der Qualität der Infrarotheizung ab. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass je nach Gebäudedämmung 40 bis 80 Watt Leistung pro Quadratmeter Wohnfläche benötigt werden (ein 600-Watt-Strahler kostet im Durchschnitt etwa 600 €). Ein wichtiger Faktor ist der Infrarot-Strahlungsanteil der Heizung, der meist bei 60 bis 80 % liegt. Generell kann man als Richtwert für die Anschaffungskosten 33 bis 40 €/m² annehmen.